Hohe Ambiguitätstoleranz - Ein stärkerer Genger und eine bessere Führungskraft sein

 
 

Erst einmal, was ist Ambiguitätstoleranz?

Ambiguitätstoleranz bezeichnet unsere Fähigkeit, mit Unsicherheiten und mehrdeutigen Situationen umzugehen.

  • Wie reagierst Du auf unbekannte Situationen?

  • Kannst Du Dich leicht auf neue, Dir fremde Menschen einstellen? Andere Kulturen? Wie wirken Situationen auf Dich, bei denen mehrere Beteiligte unterschiedliche Interessen verfolgen?

  • Hast Du lieber klare Verhältnisse oder kannst Du auch Unsicherheiten gut aushalten?

Wenn Deine Ambiguitätstoleranz niedrig ist, reagierst Du in solchen Situationen unsicher, schnell gereizt, manipulativ oder versuchst, Dich komplett daraus zurück zu ziehen. 

Als Führungskraft oder Unternehmer:in nicht gerade optimal. Denn das Risiko ist groß, dass Du vorschnell und unbedacht entscheidest und handelst. 

Manche Menschen geraten in Konfliktsituationen so sehr unter Druck, dass sie:

  • die vermeintlich sichere Lösung wählen, ohne sie wirklich zu prüfen, 

  • Aufgaben an Dritte abschieben, ohne dass diese vorbereitet oder dafür kompetent sind

  • Veränderungen pauschal ablehnen, weil allein die Tatsache, dass die Entwicklung ungewiss ist, sie lähmt

  • sofort die Seite des vermeintlich Stärkeren ergreifen

Unterlegenheit aufgrund niedriger Ambiguitätstoleranz

Die Folgen können im Umgang mit Geschäftspartnern, Stakeholdern, Vorgesetzten oder Kunden gravierend sein. Gravierend negativ. Denn derjenige mit der niedrigen Toleranzschwelle verschlechtert normalerweise seine Position und seine Chancen langfristig und fühlt sich außerdem schnell überfordert. 

Im Umgang mit Mitarbeitenden führt eine niedrige Ambiguitätstoleranz der Führungskraft dazu, dass sich die Unsicherheit auf das Team überträgt.

Fühlt sich die Führungskraft überfordert und will sich mit Sachverhalten oder Konflikten nicht auseinandersetzen, sind auch meist die Anweisungen an die Mitarbeitenden ungenau, mehrdeutig. Gleichzeitig reagiert die Führungskraft aggressiv, wenn die Mitarbeitenden diese Unsicherheiten nicht selbständig ausgleichen in der Bearbeitung. Wie sollten sie?

Oft wird von Konkurrenten, Kontrahenten, sogar Vorgesetzten und Kollegen bewusst Unsicherheit und Unklarheit geschürt, um Druck auszuüben und/oder Deine Position zu schwächen und die eigene zu stärken.

Allein indem Du Dir das klar machst, nimmst Du die Macht aus diesem Spiel. Wenn man eine Taktik durchschaut hat, gewinnt man bereits dadurch mehr Kontrolle. Und das wird Dein Gegenüber merken.

Du wirst Krisensituationen weitaus besser überstehen. Außerdem kannst Du erkennen, ob in Deinem Unternehmen solche Machtspiele zur Kultur gehören.

Rollenunklarheit - und damit Ambiguität, Unsicherheit und damit Stress - kann auch unbewusst entstehen, weil diejenigen, die Aufgaben und Befugnisse verteilen selbst nicht in der Klarheit sind. Oder weil sie Situationen nur aus einem bestimmten Blickwinkel (zum Beispiel dem wirtschaftlichen oder unternehmerischen) betrachten und andere Aspekte nicht mit einbezogen haben. Wenn Du merkst, dass Dich diese Unklarheit der Anweisungen der übergeordneten Ebene belastet, kannst Du das konkret ansprechen. Ein gutes Management wird versuchen, die Erwartungen Dir gegenüber zu konkretisieren. Das zeigt Dir - und Deinen Vorgesetzten - Deinen tatsächlichen Entscheidungsspielraum und worauf Du wie weit Einfluss nehmen kannst.

Ambiguitätstoleranz steigern

Du bist gut beraten, wenn Du Dir einmal Gedanken machst, wie hoch Deine Ambiguitätstoleranz ist. Wie gelassen Du also angesichts neuer, kniffliger oder konfliktbeladener Situationen bleiben kannst. 

Stelle Dir einmal folgende Fragen:

  • Wie leicht kannst Du Dich in neuen SItuationen zurechtfinden?

  • Stehst Du Veränderungen in Deinem Job offen und positiv gegenüber, oder misstrauisch und ablehnend?

  • Wie gefallen Dir Veränderungen im Privatleben? WIe leicht fällt es Dir, Gewohnheiten zu ändern?

  • Suchst Du selbständig nach neuen Erfahrungen?

  • Wie fühlst Du Dich unter Menschen mit einer jeweils unterschiedlichen Agenda?

Keine Sorge, wenn Dir jetzt auffällt, dass Deine Toleranzschwelle sehr niedrig ist. Man kann diese Toleranz mit Übung erhöhen. 

Hier ein paar Tipps, um Deine Ambiguitätstoleranz (und damit auch Deine Stressresilienz) zu steigern:

  • Mache Dir klar, dass es in den seltensten Fällen nur ein “entweder - oder” gibt. Meist stellen Menschen es nur so dar, um ihre Interessen durchzusetzen. Suche immer nach der “sowohl - als auch”-Variante oder der “ganz anders”-Lösung. Mache Dir dieses Denken zur Gewohnheit.

  • Trenne sorgfältig zwischen den Verantwortungsbereichen. Wofür tragen Deine Vorgesetzten Verantwortung, wofür Du, wofür Deine Mitarbeiter? Du kannst nicht fremde Verantwortung erfüllen, also versuche es gar nicht erst. Es stärkt Dich im Handeln und Entscheiden, wenn Du Dir deinen eigenen Verantwortungsbereich immer klar machst und Dich von fremden distanzierst.

  • Überlege, warum Dich widersprüchliche Situationen oder Konflikte stressen. Welche Überzeugungen stehen dahinter? Wie kannst Du sie ändern, um gelassener zu reagieren

  • Beschäftige Dich mit dem Thema “Growth Mindset vs. Closed Mindset”

  • Versuche bewusst, Neues auszuprobieren in Deiner Freizeit, sei es ein Hobby, Ernährung, Sport 

  • Übe, ins Gespräch mit fremden Menschen zu kommen und beende das Gespräch nicht sofort, wenn sie anders sind als Du

Höhere Ambiguitätstoleranz macht Dich zu einem stärkeren Gegner und einer besseren Führungskraft

Der Vorteil ist, dass Du in unsicheren, unbekannten Situationen gelassener bleibst. Damit bist Du natürlich aufnahmefähiger und kannst kreativer und lösungsorientiert denken. Denn Du verfällst nicht in den Abwehr- und Fluchtmodus, der uns einschränkt oder lähmt.

Ebenso fällt es Dir leichter mit widersprüchlichen Anforderungen an Dich umzugehen. Du kannst klarer sondieren, was Dir realistisch möglich ist, was Du erfüllen kannst und willst. So verhinderst Du, von Dir enttäuscht zu sein - und damit Stress auf Dich auszuüben - obwohl Du keine Chance hattest, alle Anforderungen zu befriedigen.


Im kostenlosen Ebook erhältst Du außerdem Übungen und Tipps zur Umsetzung

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    TLDR – New Work und noch mehr Zeitdruck?

     
     

    Immer häufiger ist auch in geschäftlicher Kommunikation zu lesen: TLDR – Too long, didn’t read. Entweder kombiniert mit „höflicher“ Bitte um eine kurze Zusammenfassung oder einfach nur als ein schroffer Vorwurf zu einer Email oder zu einem Artikel: „Das lese ich so nicht, das ist mir zu lang!“

    Effizienz und Schnelligkeit in der Arbeitswelt versus Achtsamkeit und innere Ruhe in der Freizeit

    Wie lässt sich beides mit der Suche nach gesundheitsbewusstem Arbeiten zur Vermeidung von stressbedingten Krankheiten bis hin zum Burnout vereinbaren?

    Auf der einen Seite steht New Work für mehr Freiheit, Flexibilität und Ausgleich. Auf der anderen Seite häufen sich Hacks und Hashtags für effizienteres – sprich Schnelleres – Arbeiten. Was sich in der Freizeit zeigt, zum Beispiel in der neuen Machart von Dokus, Filmen, Serien, oder der Beliebtheit von TikTok, setzt sich dann auch in unserem Arbeitsleben durch.

    Oder ist es umgekehrt, beeinflusst unser Arbeitsleben unsere Freizeit viel mehr, als wir wahrhaben wollen?  Alles muss kürzer sein, komprimierter. Es geht darum, Zeit zu sparen und nicht zu lange an einer Sache dran zu bleiben. Um genau was zu erreichen?

    Was macht das Streben nach Effizienz mit unserem Privatleben?

    Auf der anderen Seite boomen Meditations-Apps, Einschlafhilfe-Apps, Achtsamkeits-Apps.

    Könnte das damit zusammenhängen, dass wir auf der Jagd nach Freizeitausgleich, freiem Arbeiten und Mobilität immer weniger in der Lage sind, uns Zeit für die einzelnen Dinge – für uns selbst! – zu nehmen? 

    Brauchen wir deshalb so dringend Meditationskurse?

    Was genau ist Achtsamkeit?

    Was ist Konzentration?

    Wie lange ist es Dir heute noch möglich, Dich auf eine Sache zu konzentrieren?

    Vor allem sollten wir uns bei der Jagd nach Effizienz und Zeitersparnis fragen: 

    • Was mache ich mit der Zeit, die ich spare? 

    • Genieße ich sie? 

    • Stopfe ich sie mit neuen Aufgaben, Informationskonsum und Arbeit voll? 

    Nach dem Parkinsonsche Gesetz von Cyril Northcote Parkinson neigen wir Menschen leider überwiegend zu letzterer Alternative. Wir arbeiten noch mehr, oder zumindest “packen wir die Zeit voll”, vielleicht auch mit Enter(Info-)tainment. Selten fahren wir einen Gang runter oder nutzen die Zeit, um uns selbst einmal wieder zuzuhören.

    Zeit sparen lohnt sich nur, wenn wir uns das Ersparte nicht stehlen lassen, wie es die grauen Herren in Michael Endes Roman Momo mit den Menschen tun. 

    Zeit sparen sollte nicht auf Kosten unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens gehen. Sich Zeit für einen Artikel, eine E-Mail oder eine Tasse Tee zu nehmen, gehört zu einem achtsamen Leben. Das wird die New Work-Welt hoffentlich auch berücksichtigen. 

    Du brauchst zum Glück nicht darauf warten und kannst es jetzt schon in Dein Arbeitsleben integrieren. Teilweise erfordert das, nicht mit dem Strom zu schwimmen und das kann sich merkwürdig anfühlen. Doch das verfliegt schnell.

    5-Minuten-Tipp: Hör Dir doch mal zu

    Setz Dich täglich fünf Minuten hin und sei einfach still. Du kannst ein Notizblatt und Stift neben Dich legen, musst Du aber nicht. Du hast keine Aufgabe, Du musst kein Mantra beten, Du musst nicht den Atem zählen. Stell Dir am Anfang der fünf Minuten eine Frage:

    Was ist für mich wichtig?

    Und dann warte einfach ab. Wenn nichts kommt, dann ist das okay. Frag Dich nicht, warum und geh nicht auf die gedankliche Suche nach Ideen. Wenn ein Gedanke oder ein Bild auftaucht, kannst Du Dir eine Notiz machen. Oder abwarten, was sich noch daraus entwickelt. Du wirst Dich auch fünf Minuten später noch dran erinnern ohne schriftliche Notiz. Verbringe ganz bewusst fünf Minuten mit Dir und hab ein offenes Ohr für Dich. So wie Du ein Kind auf den Schoß nehmen würdest, damit es Dir etwas erzählen kann, ohne dass Du auf Deinem Smartphone herum tippst.

    Mach diese Übung mindestens 2-3 Wochen lang und wenigstens 3 Mal die Woche, wenn Du noch das Gefühl hast, dass Du nicht täglich 5 Minuten für Dich entbehren kannst.


    Nicht verpassen:

    Unser Online-Kurs, praxisorientiert für Führungskräfte rund um das Thema Burnout.

    Was Du als Führungskraft für Deine Mitarbeitenden tun kannst, wie Du Frühwarnsignale erkennst, wie Du Dein Team aktiv in die Burnout-Prävention mit einbeziehen kannst und vieles mehr.

    Das sagen Kunden des Kurses:

    ..ein vergleichbarer Kurs, der neueste Erkenntnisse und Empfehlungen enthält, ist mir nicht bekannt.
    Ein Schwerpunkt des Kurses ist die Vermeidung von Problemen und unnötigem Stress.
    Stark ist auch der Teil zur Wiedereingliederung, ein Thema, das in jeder Organisation relevant sein dürfte.

    Für Leute, die sich mit dem Thema befassen wollen oder müssen, eine klare Empfehlung.”


    “Die beiden Coaches Axel & Sonja erklären sehr genau und nachvollziehbar, warum es für eine Führungskraft wie mich so wichtig ist zu verstehen, was Burn-out an sich wirklich bedeutet - und wie ich die Verantwortung für meine Mitarbeiter übernehmen kann, um diese davor zu schützen.

    Spannend, denn so herum habe ich es bisher nicht betrachtet.
    Auch hat es mich zum Nachdenken über mein Arbeits-Pause-Verhalten gebracht.

    Wie Pausen Deine Leistung wirklich steigern

     
     

    Orientierung zum Post

    1. Burnout - Pausen - Spaß an der Arbeit

    2. Was ist denn so schlimm am Burnout?

    3. Top 1: effektiv und ausreichend Pausen machen

    4. Tipp: Was eine kurze Zäsur zwischen 2 Aufgaben bringt

    5. Unbekannte Gefahr für Deine Pausen - Deine Begeisterung

    6. Wie kannst Du Deine Pausen durchsetzen?

    7. Ressourcen

    1 Burnout - Pausen - Spaß an der Arbeit

    Die Artikel zu Burnout häufen sich und immer öfter geht es um die Prävention. Das ist eine gute Entwicklung, denn das Thema wurde zu lange ignoriert. 

    Immer noch haftet einer Burnout-Erkrankung Scham an. Man hat “es nicht durchgehalten”, man hat “geschwächelt”, man war “eben einfach nicht stark genug”. 

    Dank einiger bekannter Persönlichkeiten, u.a. Leistungssportler (z.B. Sven Hammerwald), die offen über ihren Burnout reden, wird Burnout hoffentlich ent-tabouisiert. Geschäftsmänner und -frauen halten sich leider immer noch mit Erfahrungsberichten zurück. Auch hier gibt es viele Burnout-Betroffene. Aber die Busniesswelt ist bisher immer etwas antiquierter, engstirniger und unnachgiebiger.

    2 Was ist denn so schlimm am Burnout?

    Einige befürchten, dass es durch Prominente Betroffene “Mode werden könnte, Burnout zu haben”. Mag sein - doch das sollte nicht davon abhalten, sich mit der Krankheit zu beschäftigen. Das wäre ein Schlag ins Gesicht jedes “echten” Betroffenen. Denn einen echten Burnout will niemand freiwillig erleben! 

    Es geht dabei nicht darum, dass die Betroffenen nur mal ein paar Wochen schlafen müssen und weniger arbeiten, um dann wie nach einer Grippe wieder fit zu sein. 

    Nach einem Burnout ist man nicht mehr die Person, die man einmal war. 

    Viele erholen sich ohne Therapie von einem Burnout gar nicht mehr. Es ist kein schönes Gefühl, sich als leistungsstarker Mensch - und das sind die meisten Betroffenen - mental und körperlich am Boden wiederzufinden und komplett neu beginnen zu müssen, ohne zu wissen wie.

    Deshalb ist es wichtig, dass die Klischees verschwinden und gerade motivierte, leistungswillige Menschen mehr darüber wissen, wie sie mit Belastung umgehen und für ihre Gesundheit einstehen. 

    Den einen Satz höre ich immer wieder:

    “Ich kann nicht Nein sagen/nicht Pause machen/nicht Urlaub nehmen/pünktlich Feierabend machen, das akzeptiert keiner.”

    Als erstes muss man diese Priorität für sich selbst akzeptieren, bevor es andere tun können. Der Schritt ist nicht einfach, aber lohnend.

    Wie Sven Hammerwald dem BR im Interview sagte: “Mir fällt es einfach, klar Nein zu sagen, weil ich leider schon Burnout hatte und ich da definitiv nie wieder hin möchte". 

    Das sagen alle Betroffenen, mit denen ich gesprochen habe. Schön wäre, wenn man sich diese Erfahrung sparen kann, um gut zu sich selbst sein zu können.

    Tatsächlich ist ein Präventions-Tipp - vielleicht der Top 1 - ein scheinbar einfacher und für viele doch unerreichbarer: 

    3 Top 1: Effektiv und ausreichend Pausen machen. 

    Was das bedeutet, wissen immer noch zu wenige. Deshalb gehen wir in hier näher darauf ein und werden in zukünftigen Posts wieder darauf zurückkommen.

    Warum braucht es Pausen?

    Kurz und unwissenschaftlich:

    Unser Erholungsbedarf steigt exponentiell zu unserer Arbeitszeit. Wir brauchen also viel länger, um uns zu erholen, wenn wir uns mehrere Stunden keine echte Pause gönnen. 

    Damit nicht genug, denn es gibt noch einen 2. Faktor zu bedenken: unsere Erholungsfähigkeit sinkt bereits nach 5-10 Minuten.

    Das heißt: Wenn wir nach 3 Stunden eine halbe Stunde Pause machen, statt alle Stunde 10 Minuten, holen wir das nicht mehr auf. Wir brauchen jetzt für die Erholung viel länger und gute 20 Minuten der Pause sind “ineffektiv”. Ein schreckliches Wort in unserer Nutzen-orientierten Welt.

    Kurze Pausen sind besser als lange!

    Es gibt mittlerweile genügend Studien, die belegen, dass wir viel mehr leisten können, wenn wir alle 30-50 Minuten für 5 -max.10 Minuten (je nach Arbeitsabschnitt) eine Pause einlegen.

    Mehr Leistung! Das sollte Unternehmen aufhorchen lassen. 

    Pausen machen - und wirklich nutzen

    Eine Pause ist keine Pause, wenn Du in der Zeit gedanklich Aufgaben bearbeitest. Nicht einmal dann, wenn Du mit Kollegen/innen Kaffee trinkst und dabei über Arbeit sprichst, die zu erledigen ist.

    Pause machen bedeutet, wirklich abzuschalten. Für ein paar Minuten den Fokus von der Arbeit weg zu lenken. Am besten richtest Du den Fokus entweder auf etwas in der Natur, auf eine Mahlzeit, oder auf die Wahrnehmung Deiner selbst. Dein Atem, Deine Schritte beim Spaziergang, oder mache ein paar Kniebeugen und richte Deine Aufmerksamkeit vollkommen auf Deine Körperhaltung. Die Möglichkeiten sind vielfältig.  

    Wie merkst Du, dass Du wirklich eine Pause hattest? Du fühlst Dich erfrischt. Dieses Gefühl kann man bereits nach 3 Minuten haben! 

    4 Tipp: Was eine kurze Zäsur zwischen 2 Aufgaben bringt

    Kennst Du das: Du springst von einer Aufgabe zur anderen, beantwortest E-Mails, schreibst eine Stellungnahme, führst ein Telefonat, schaltest Dich ins nächste Meeting ein - so geht es in einem Fluss. 

    Für Deine Konzentration ist goldwert, wenn Du zwischen der Bearbeitung der Aufgaben jeweils eine kurze Zäsur schaffst. Es reicht eine halbe Minute. 

    Was soll das sein? Ein kurzes Innehalten. Sage Dir “Mit XY bin ich jetzt fertig”. Am besten nimmst Du dann einen Positionswechsel vor: wenn Du sitzt, steh kurz auf oder umgekehrt. Mach ein paar Bewegungen. Dann sage Dir bewusst: “jetzt steht YZ an”.

    Dieser Break gibt ein Signal an Dein Gehirn. Es hilft, dass Du Dich weniger verzettelst und Gedanken der alten Aufgabe mit in die neue hinüber nimmst. 

    In seinem Buch “High Performance Habits” geht Brendan Burchard eingehend auf eine solche Übung und ihre Wirkung ein. 

    5 Unbekannte Gefahr für Deine Pausen: Deine Begeisterung

    Jedem ist klar, dass meist Druck von Außen dafür sorgt, dass wir uns nicht trauen, Pausen zu machen.

    Genauso riskant ist aber, wenn Du mit Begeisterung völlig in Deiner Arbeit aufgehst. Du bist so motiviert, dass Du möglichst alle Ideen auf einmal umsetzen willst. Du brauchst gar keine Pausen! - Denkst Du…

    Auch, wenn uns unsere Arbeit erfüllt und morgens aus dem Bett springen lässt, brauchen wir Erholung. Wir brauchen Pausen. Wenn wir diese auslassen, dann kommt irgendwann der Tag, an dem uns die heiß geliebte Arbeit keinen Spaß mehr macht. Weil wir nicht verantwortungsvoll mit uns umgegangen sind und unsere Reserven immer rechtzeitig aufgefüllt haben. 

    Achte also auch dann auf Deine Pausen, wenn Du zu den Glücklichen gehörst, die gern arbeiten.

    6 Wie kannst Du Deine Pausen durchsetzen?

    Leider ist gesundes Arbeiten in den meisten Unternehmen immer noch leeres Gerede. Oft heißt es zwar, Führungskräfte wie Mitarbeiter sollten ausreichend Pausen machen. In der Realität wird es aber gar nicht geduldet. Mir erzählen viele Führungskräfte, dass die Termine ohne auch nur 3 Minuten Pause getaktet werden, sie von einem Meeting ins andere springen. Durch die digitalen Meetings fällt sogar der Weg von einem Raum zum nächsten weg. Wenige trauen sich, dem eigenständig einen Riegel vorzuschieben. 

    Manche sind jedoch soweit und blocken sich einfach gezielt in Abständen Zeit im Kalender. 

    Und wenn sie dann einmal darauf angesprochen werden? Die Argumente für dieses Vorgehen sind unschlagbar. Gerade wenn es nur kurze Blöcke (5-10 Minuten) sind, geht das sicher nicht zu Lasten der Arbeitszeit - und Leistungserhaltung. 

    Fazit:

    Das war jetzt eine Menge Text zu einem scheinbar selbstverständlichen Thema “Pause”. Aber in der Praxis sieht es damit zu oft anders aus. Ich hoffe, der Artikel motiviert Dich, Deine Pausen wichtig zu nehmen und zu verteidigen.

    Im kostenlosen Ebook erhältst Du außerdem Übungen und Tipps zur Umsetzung

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      Für Führungskräfte und Unternehmer:innen:

      Du brauchst keine Sorge zu haben, dass Du nicht erkennst, ob dein/e Mitarbeiter:in burnoutgefährdet ist, oder nur “auf einen Zug mit aufspringt”. Dazu mehr in Kürze auf dem Blog.

      7 Ressourcen: