Burnout bei Online-Entrepreneuren - wie Du ihn vermeiden kannst
Kommt Dir das bekannt vor?
Du bist Online-Unternehmer und hast viel Zeit und Herzblut in Deinen Blog oder Online-Dienstleistungs-Business gesteckt, um auf Deinem Gebiet zum Experten zu werden. Der Traffic auf Deiner Webseite ist schließlich deutlich gewachsen und die Umsätze gestiegen. Du hast es geschafft!
Aber irgendwann hast Du keine Lust mehr, immer wieder über dasselbe Thema zu schreiben, Dienstleistungen zum selben Thema zu gestalten und anzubieten? Gleichzeitig stresst Dich der Druck, immer neuen Content zu produzieren, um Deinen SEO-Rang (und Deine Umsätze) nicht zu verlieren.
Was Dir einmal großen Spaß machte, ist plötzlich – Arbeit geworden, stupide Arbeit.
Immer mehr Online-Unternehmer:innen solcher Businessmodelle klagen über Stresssymptome. Der Traum-Online-Job ist nur noch ein Job wie alle anderen Bürojobs:
Zeitdruck, Konkurrenzdruck, Leistungsdruck, Umsatzdruck – Burnout (?)
Frage Nr. 1: Ist es wirklich richtig, dass Du Dich auf ein Nischenthema spezialisieren musst, um herauszustechen?
In jedem Experten-Blog für Online-Entrepreneure ist unter den ersten 5 Top-Ratschlägen normalerweise: „Suche Dir ein Nischenthema und werde dort zum Experten“.
Das ist dauerhaft ein super Rat für Menschen, die in Job am liebsten jeden Tag dasselbe machen würden.
Für andere ist es aber nur bedingt ein guter Rat. Solange Du Dir selbst noch Wissen aneignen kannst auf dem Gebiet mag es spannend und kreativ bleiben. Aber wenn Du alle Fragen und Probleme Deiner Leser (und Kunden) abgegrast hast, wird es schon zäh. Dann kann der tägliche/wöchentliche Post oder die tägliche Dienstleistung lästig werden.
Dabei ist der Nischen-Tipp oft falsch verstanden. Sich auf eine Nische zu spezialisieren soll helfen, sich überhaupt auf einem überfüllten Marktplatz wie dem Internet sichtbar zu machen. Falsch ist der Rat auch für jene, die schon der Gedanke ermüdet, sich auf ein bestimmtes Nischenthema einschränken zu müssen. Wer ohne Leidenschaft ein Projekt beginnt, wird in den meisten Fällen auch keine Kunden überzeugen.
Frage Nr. 2: Was gibt es für Möglichkeiten, um Langeweile und/oder einem Burnout vorzubeugen?
1.Erweitere Deinen Tunnel – Verzeihung - Expertenblick.
Kaum ein Nischenthema ist so eng, dass Du die Grenzen nicht ausdehnen und in Nachbar-Nischen Abstecher machen kannst.
Frage doch einfach Deine Leser, welche angrenzenden Fragen zu Deinem Nischenthema sie beschäftigen. Hol Dir neue Inspirationen aus Deiner Zielgruppe zu neuen Themen. Von dort kannst Du Dir heimlich andere Gebiete erobern. Trotzdem bleibst Du als Experte im Gedächtnis Deiner Zielgruppe.
Du kannst langsam den Überbegriff für Dein Spezialthema neu – weiter - fassen und damit wieder ein Experte sein. Nur eben nicht mehr von einem Nischenthema. Wie schon erwähnt, letztlich ist der Nischentipp nur die Eintrittskarte zum Markt.
2. Ein weiterer Blog
Zugegeben, das ist nicht unbedingt der beste Rat für Burnout-Gefährdete, sondern eher für die Boreout-Gefährdeten. Tatsächlich hilft es manchen Unternehmer:innen beider Gruppen, wenn sie sich einen „Hobby-Blog“ zulegen.
Hier ist das Ziel erst einmal nicht Geld verdienen, sondern
den Kopf frei bekommen
die Kreativität neu beleben
spielen.
Viele sind überrascht, dass sie mit dem neuen Blog rasch wieder Erfolg haben. Oft liegt es daran, dass diese Menschen grundsätzlich gut darin sind, Wissen, Tipps und Ideen zu vermitteln.
Natürlich ist wichtig, dass hier nicht dasselbe Hamsterrad-Prinzip abläuft wie beim ersten Blog.
Damit wären wir bei…
3. Das eigene Verhalten neu überdenken und ändern
Leichter gesagt, als getan. Aber wie in jedem anderen Job, so gilt auch bei den Online-Entrepreneuren: Du musst Dich, Deine Einstellungen und Verhaltensweisen immer wieder auf den Prüfstand stellen. Der Status Quo bleibt nicht derselbe über die Jahre.
Was genau setzt Dich am meisten unter Druck?
Wie kannst Du Deine Arbeitsabläufe verändern und Deinen neuen Bedürfnissen anpassen?
Und was hindert Dich daran, es zu tun?
Wie geht es Dir, wenn Du Dir eine Pause gönnst, ist Dir Erholung überhaupt möglich?
Was musst Du wirklich noch alles selbst erledigen?
Häufig stehen wir selbst „im Wald“ und machen nur äußere Umstände dafür verantwortlich, dass wir unsere Situation nicht ändern können.
In einem Coaching kannst Du hier einen neuen Blick auf die Zusammenhänge gewinnen und an inneren Blockaden arbeiten oder veralteten Überzeugungen ändern, die Dir früher gute Dienste erwiesen haben, jetzt aber ein mentaler Klotz am Bein sind.
Oft ist es nicht nötig, Dein Business aufzugeben oder mit zusammengebissenen Zähnen zu schuften. Die Möglichkeiten zu Veränderungen sind so vielfältig, dass die meisten überrascht sind, wenn sie sie sich einmal vor Augen führen.
4. Blog flipping / Webseiten-Verkauf und Kauf
Hast Du schon davon gehört, dass Du Deinen Blog oder sogar Dein Online-Business verkaufen kannst? Letzteres ist natürlich ein umfangreiches Projekt. Bei einem Blog (evtl. auch mit Podcast) tut man sich noch etwas leichter.
Im deutschsprachigen Raum gibt es noch eher wenige Plattformen, auf denen Blogs gekauft und verkauft werden können. Auf dem US-Markt geht es da schon lebhafter zu. Dort werden gut laufende Blogs verkauft, andere gut laufende Blogs gekauft, für ein paar Monate oder länger unterhalten und sogar noch erfolgreicher gemacht, um sie dann wieder zu verkaufen.
Ich selbst habe mich mit diesem Thema nicht näher beschäftigt, aber eine Klientin ist diesen Schritt erfolgreich gegangen und hat damit einen Weg aus ihrem beginnenden Hamsterrad-Dilemma gefunden. Sie hat ihren bestehenden gut laufenden Blog nicht einmal auf einer Plattform zum Kauf anbieten müssen, sondern auf der eigenen Webseite einen entsprechenden Post und Hinweis gesetzt. Zuvor hatte sie sich einen genauen Plan zum Verkauf gemacht und ihren Preis nach dem Wert ihres Blogs berechnet. Danach hat sie einen Blog zu einem anderen Thema, welches sie spannend findet, gekauft. Diese Möglichkeit bedeutet natürlich einigen Aufwand und Recherche, aber man sieht, wie viele Möglichkeiten es gibt, wen man nach einer Lösung sucht.
Fazit: Mache Urlaub, bevor die Erschöpfung Dich Fehler machen lässt
Egal, wie sehr Du Deinen Job liebst - Du brauchst Pausen und Erholung. Jeder Spitzensportler kann Dir das bestätigen, und auch jeder erfolgreiche Künstler hat seine Schaffensphasen und seine Erholungsphasen.
Auch positiver Stress erschöpft uns irgendwann.
Dann treffen wir plötzlich falsche Entscheidungen oder werden fehleranfällig. Vor allem aber: Wenn wir erschöpft sind, verlieren wir den Spaß, obwohl uns die Arbeit immer noch begeistern könnte!
Das heißt, Du bildest Dir ein, Deine Arbeit habe sich verändert oder die Arbeitsbedingungen. Dabei hast nur Du Dich verändert. Denn Du hast Dir nicht rechtzeitig eine ausreichende Erholung erlaubt. Dies zu lernen ist für viele ein großer Schritt.
Wenn Du bei Dir selbst Anzeichen für Überbelastung und Frust bemerkst, obwohl Dein Unternehmen einmal Dein großer Traum war, dann reagiere rechtzeitig, bevor es zu einem Burnout kommt. Denn dann bricht Dein Umsatz mit Sicherheit mehr ein, als wenn Du Dir vorher ausreichend Pausen erlaubst.
Erzähl mir:
Ich erarbeite gerade für meine Online-Unternehmer:innen einen Kurs - und vielleicht für Dich? Dabei sammele ich möglichst viele Informationen über Themen und Konflikte, die Euch beschäftigen. Schreibe mir gern Deine Antworten auf die 4 Fragen per Email. Nach der Auswertung wirst Du natürlich auch ein paar konkrete Tipps hier auf dem Blog finden.
Was stresst Dich in Deinem Online-Business besonders?
Welche Sorgen machst Du Dir bei dem Gedanken, eine Pause einlzulegen oder eine weniger produktive Zeit zulzuassen?
Bist Du bereits erfolgreich, oder noch im Aufbau? Was war die “schwerere” Phase für Dich?
Gibt es Konflikte zwischen Beruf und Privatleben?
Ich freu mich über Deinen Beitrag!
Übrigens:
Wenn Du wissen möchtest, wie Du Burnout bei Deinen Mitarbeitenden vorbeugen kannst, dann ist der Online-Kurs „Burnout bei Mitarbeitenden vormeiden“ von meinem Kollegen Axel Rittershaus und mir für Dich interessant, der noch in diesem Monat erscheint. Auf dieser Seite informieren wir Dich, sobald er erschienen ist oder auch über LinkedIn.