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Wie Pausen Deine Leistung wirklich steigern

Orientierung zum Post

  1. Burnout - Pausen - Spaß an der Arbeit

  2. Was ist denn so schlimm am Burnout?

  3. Top 1: effektiv und ausreichend Pausen machen

  4. Tipp: Was eine kurze Zäsur zwischen 2 Aufgaben bringt

  5. Unbekannte Gefahr für Deine Pausen - Deine Begeisterung

  6. Wie kannst Du Deine Pausen durchsetzen?

  7. Ressourcen

1 Burnout - Pausen - Spaß an der Arbeit

Die Artikel zu Burnout häufen sich und immer öfter geht es um die Prävention. Das ist eine gute Entwicklung, denn das Thema wurde zu lange ignoriert. 

Immer noch haftet einer Burnout-Erkrankung Scham an. Man hat “es nicht durchgehalten”, man hat “geschwächelt”, man war “eben einfach nicht stark genug”. 

Dank einiger bekannter Persönlichkeiten, u.a. Leistungssportler (z.B. Sven Hammerwald), die offen über ihren Burnout reden, wird Burnout hoffentlich ent-tabouisiert. Geschäftsmänner und -frauen halten sich leider immer noch mit Erfahrungsberichten zurück. Auch hier gibt es viele Burnout-Betroffene. Aber die Busniesswelt ist bisher immer etwas antiquierter, engstirniger und unnachgiebiger.

2 Was ist denn so schlimm am Burnout?

Einige befürchten, dass es durch Prominente Betroffene “Mode werden könnte, Burnout zu haben”. Mag sein - doch das sollte nicht davon abhalten, sich mit der Krankheit zu beschäftigen. Das wäre ein Schlag ins Gesicht jedes “echten” Betroffenen. Denn einen echten Burnout will niemand freiwillig erleben! 

Es geht dabei nicht darum, dass die Betroffenen nur mal ein paar Wochen schlafen müssen und weniger arbeiten, um dann wie nach einer Grippe wieder fit zu sein. 

Nach einem Burnout ist man nicht mehr die Person, die man einmal war. 

Viele erholen sich ohne Therapie von einem Burnout gar nicht mehr. Es ist kein schönes Gefühl, sich als leistungsstarker Mensch - und das sind die meisten Betroffenen - mental und körperlich am Boden wiederzufinden und komplett neu beginnen zu müssen, ohne zu wissen wie.

Deshalb ist es wichtig, dass die Klischees verschwinden und gerade motivierte, leistungswillige Menschen mehr darüber wissen, wie sie mit Belastung umgehen und für ihre Gesundheit einstehen. 

Den einen Satz höre ich immer wieder:

“Ich kann nicht Nein sagen/nicht Pause machen/nicht Urlaub nehmen/pünktlich Feierabend machen, das akzeptiert keiner.”

Als erstes muss man diese Priorität für sich selbst akzeptieren, bevor es andere tun können. Der Schritt ist nicht einfach, aber lohnend.

Wie Sven Hammerwald dem BR im Interview sagte: “Mir fällt es einfach, klar Nein zu sagen, weil ich leider schon Burnout hatte und ich da definitiv nie wieder hin möchte". 

Das sagen alle Betroffenen, mit denen ich gesprochen habe. Schön wäre, wenn man sich diese Erfahrung sparen kann, um gut zu sich selbst sein zu können.

Tatsächlich ist ein Präventions-Tipp - vielleicht der Top 1 - ein scheinbar einfacher und für viele doch unerreichbarer: 

3 Top 1: Effektiv und ausreichend Pausen machen. 

Was das bedeutet, wissen immer noch zu wenige. Deshalb gehen wir in hier näher darauf ein und werden in zukünftigen Posts wieder darauf zurückkommen.

Warum braucht es Pausen?

Kurz und unwissenschaftlich:

Unser Erholungsbedarf steigt exponentiell zu unserer Arbeitszeit. Wir brauchen also viel länger, um uns zu erholen, wenn wir uns mehrere Stunden keine echte Pause gönnen. 

Damit nicht genug, denn es gibt noch einen 2. Faktor zu bedenken: unsere Erholungsfähigkeit sinkt bereits nach 5-10 Minuten.

Das heißt: Wenn wir nach 3 Stunden eine halbe Stunde Pause machen, statt alle Stunde 10 Minuten, holen wir das nicht mehr auf. Wir brauchen jetzt für die Erholung viel länger und gute 20 Minuten der Pause sind “ineffektiv”. Ein schreckliches Wort in unserer Nutzen-orientierten Welt.

Kurze Pausen sind besser als lange!

Es gibt mittlerweile genügend Studien, die belegen, dass wir viel mehr leisten können, wenn wir alle 30-50 Minuten für 5 -max.10 Minuten (je nach Arbeitsabschnitt) eine Pause einlegen.

Mehr Leistung! Das sollte Unternehmen aufhorchen lassen. 

Pausen machen - und wirklich nutzen

Eine Pause ist keine Pause, wenn Du in der Zeit gedanklich Aufgaben bearbeitest. Nicht einmal dann, wenn Du mit Kollegen/innen Kaffee trinkst und dabei über Arbeit sprichst, die zu erledigen ist.

Pause machen bedeutet, wirklich abzuschalten. Für ein paar Minuten den Fokus von der Arbeit weg zu lenken. Am besten richtest Du den Fokus entweder auf etwas in der Natur, auf eine Mahlzeit, oder auf die Wahrnehmung Deiner selbst. Dein Atem, Deine Schritte beim Spaziergang, oder mache ein paar Kniebeugen und richte Deine Aufmerksamkeit vollkommen auf Deine Körperhaltung. Die Möglichkeiten sind vielfältig.  

Wie merkst Du, dass Du wirklich eine Pause hattest? Du fühlst Dich erfrischt. Dieses Gefühl kann man bereits nach 3 Minuten haben! 

4 Tipp: Was eine kurze Zäsur zwischen 2 Aufgaben bringt

Kennst Du das: Du springst von einer Aufgabe zur anderen, beantwortest E-Mails, schreibst eine Stellungnahme, führst ein Telefonat, schaltest Dich ins nächste Meeting ein - so geht es in einem Fluss. 

Für Deine Konzentration ist goldwert, wenn Du zwischen der Bearbeitung der Aufgaben jeweils eine kurze Zäsur schaffst. Es reicht eine halbe Minute. 

Was soll das sein? Ein kurzes Innehalten. Sage Dir “Mit XY bin ich jetzt fertig”. Am besten nimmst Du dann einen Positionswechsel vor: wenn Du sitzt, steh kurz auf oder umgekehrt. Mach ein paar Bewegungen. Dann sage Dir bewusst: “jetzt steht YZ an”.

Dieser Break gibt ein Signal an Dein Gehirn. Es hilft, dass Du Dich weniger verzettelst und Gedanken der alten Aufgabe mit in die neue hinüber nimmst. 

In seinem Buch “High Performance Habits” geht Brendan Burchard eingehend auf eine solche Übung und ihre Wirkung ein. 

5 Unbekannte Gefahr für Deine Pausen: Deine Begeisterung

Jedem ist klar, dass meist Druck von Außen dafür sorgt, dass wir uns nicht trauen, Pausen zu machen.

Genauso riskant ist aber, wenn Du mit Begeisterung völlig in Deiner Arbeit aufgehst. Du bist so motiviert, dass Du möglichst alle Ideen auf einmal umsetzen willst. Du brauchst gar keine Pausen! - Denkst Du…

Auch, wenn uns unsere Arbeit erfüllt und morgens aus dem Bett springen lässt, brauchen wir Erholung. Wir brauchen Pausen. Wenn wir diese auslassen, dann kommt irgendwann der Tag, an dem uns die heiß geliebte Arbeit keinen Spaß mehr macht. Weil wir nicht verantwortungsvoll mit uns umgegangen sind und unsere Reserven immer rechtzeitig aufgefüllt haben. 

Achte also auch dann auf Deine Pausen, wenn Du zu den Glücklichen gehörst, die gern arbeiten.

6 Wie kannst Du Deine Pausen durchsetzen?

Leider ist gesundes Arbeiten in den meisten Unternehmen immer noch leeres Gerede. Oft heißt es zwar, Führungskräfte wie Mitarbeiter sollten ausreichend Pausen machen. In der Realität wird es aber gar nicht geduldet. Mir erzählen viele Führungskräfte, dass die Termine ohne auch nur 3 Minuten Pause getaktet werden, sie von einem Meeting ins andere springen. Durch die digitalen Meetings fällt sogar der Weg von einem Raum zum nächsten weg. Wenige trauen sich, dem eigenständig einen Riegel vorzuschieben. 

Manche sind jedoch soweit und blocken sich einfach gezielt in Abständen Zeit im Kalender. 

Und wenn sie dann einmal darauf angesprochen werden? Die Argumente für dieses Vorgehen sind unschlagbar. Gerade wenn es nur kurze Blöcke (5-10 Minuten) sind, geht das sicher nicht zu Lasten der Arbeitszeit - und Leistungserhaltung. 

Fazit:

Das war jetzt eine Menge Text zu einem scheinbar selbstverständlichen Thema “Pause”. Aber in der Praxis sieht es damit zu oft anders aus. Ich hoffe, der Artikel motiviert Dich, Deine Pausen wichtig zu nehmen und zu verteidigen.

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Für Führungskräfte und Unternehmer:innen:

Du brauchst keine Sorge zu haben, dass Du nicht erkennst, ob dein/e Mitarbeiter:in burnoutgefährdet ist, oder nur “auf einen Zug mit aufspringt”. Dazu mehr in Kürze auf dem Blog.

7 Ressourcen: