7 Tipps gegen Angst und Mutlosigkeit
Verzweiflung befällt zwangsläufig die, deren Seele aus dem Gleichgewicht ist.
(Marcus Aurelius)
Es passiert so schnell, in dieser Zeit von Corona bedrückt, besorgt, ängstlich, depressiv oder sogar panisch zu sein. Viele Menschen fühlen sich machtlos und gelähmt.
Zu einem großen Teil trägt zu diesem Gefühl etwas bei, was eigentlich das Gegenteil erreichen sollte: die heutige Informationsflut. Überall, wohin wir uns auch wenden, werden wir zugeschüttet mit Covid-19-News. Die neuen Infektionszahlen und die Toten, und zwar nicht nur die in Deutschland und den Nachbarländern, sondern auch auf der anderen Seite der Weltkugel. Virologen äußern sich in Artikeln, Podcasts und Fernsehsendungen, Wirtschaftswissenschaftler geben ihre Prognosen für die nächsten Jahre, Politiker nehmen Stellung. Dazu kommen noch Videoclips, die per WhatsApp durch den Äther geistern. Aber keiner kann die Zukunft vorhersagen, keiner kann derzeit hundertprozentig sicher sagen, wie wir mit den Unsicherheiten umgehen sollen.
7 Tipps, was Sie tun können, wenn Sie sich ängstlich und hilflos fühlen:
1. Wenden Sie den Fokus ab
Das ist kein Verleugnen. Angst, Depression etc. verhindern, dass wir konstruktiv denken können, also müssen wir unseren Zustand ändern. Das können wir nur, wenn wir aufhören, die blockierenden Gefühle mit weiteren Bildern und Gedanken zu füttern. Ja, es gibt das Virus und ja, die Auswirkungen sind drastisch.
Trotzdem läuft unser Leben weiter, für jeden Einzelnen von uns. Und es gibt bei jedem Menschen Bereiche im Leben, die von Corona unbeeinflusst weiterlaufen. Bringen Sie nicht auch noch dort die globale Panik hinein. Versuchen Sie, wenn Sie auf den täglichen Konsum der Medien nicht verzichten wollen, am Tag mehr Artikel zu konsumieren, die konkrete Verbesserungs- und Handlungstipps geben als solche, die Ihnen nur den Status Quo erläutern, vor Ereignissen warnen oder negative Prophezeiungen abgeben.
2. Die Informationen auf die notwendigen reduzieren
Versuchen Sie vor allem, nicht überinformiert zu sein. Wir müssen nicht jede Kleinigkeit überall auf der Welt über die Corona-Krise wissen. Wenn wir nicht gerade ein Unternehmen sind, dass zum Beispiel seinen Kaffee aus Kolumbien bezieht, dann hilft uns die Wirtschafts- und Gesundheitslage in Südamerika nicht weiter, noch können wir etwas tun.
Wenn Sie besorgt sind, dass das Desinteresse sein könnte, dann können Sie das anders kompensieren. Schauen Sie aktiv in Ihrem Umfeld, wo Sie ehrenamtlich helfen können. Hier können Sie wirklich etwas tun und erhalten das Gefühl der Kontrolle zurück, dass wir Menschen so sehr brauchen. Wenn Ihnen dafür keine Zeit bleibt - und das geht vielen so - dann lassen Sie sich Ihre kostbare Zeit nicht von Nachrichten und Berichten stehlen, die Ihnen kein bisschen Kontrolle geben.
Bei allem, was du tust, gehe besonnen zu Werke und verwirre dich nicht durch Gedankenmenge; aber siehe, dass du stets die größten Grundsätze im Auge behältst.
(Marcus Aurelius)
3. Reduzieren Sie den Impact der Informationen
Reduzieren Sie das Fernsehen. Bilder haben einen größeren Einfluss auf unser Gehirn, als wenn wir nur die Worte hören, oder sogar nur lesen. Im Fernsehen wird außerdem alles anschaulich gemacht mit Grafiken des Virus, damit Sie sich auch besonders gut visualisieren können, wie das Virus Ihre Lungen befällt (nein, das ist natürlich nicht die Intention, aber die Wirkung bleibt).
Auch Hören ist hier schlechter als Lesen. Denn in der Stimme bekommen wir die Emotionen mit, die Besorgtheit, die Angst, die Wut, die Aufregung. Geringer ist die Wirkung, wenn wir die Worte nur lesen, und auch die reicht schon.
4. Bleiben Sie in der Gegenwart
Niemand von uns kann das Morgen hundertprozentig vorhersagen. Das Morgen ist noch nicht da, Sie können es nicht ändern. Sie können nur im Jetzt leben und hier die besten Voraussetzungen für das Morgen setzen durch Ihr Handeln und Denken. Also verharren Sie nicht in Schockstarre und malen sich mögliche Katastrophen aus. Alle großen Wissenschaftler, Erfinder und Künstler wissen um dieses Geheimnis. Wenn Sie abschweifen und an die Zukunft denken, dann richten Sie sich auf das aus, was Sie erreichen wollen, nicht auf das, was Sie vermeiden wollen. Letzteres bringt Ihnen niemals Lösungen, sondern nur das, was Sie nicht wollen.
Das größte Lebenshemmnis ist das Warten, das sich an Morgen klammert und das Heute verliert. (Seneca)
5. Konzentrieren Sie sich auf ein Hobby
Viele Menschen sagen in dieser Zeit „dafür habe ich gerade wirklich nicht den Kopf“, „ich kann mich nicht ablenken“, „es gibt keinen Grund, sich zu freuen“. Im Grunde heißt das leider, das Drama zu feiern, und wir neigen fast alle zumindest dann und wann dazu. Wenn nicht gerade akuter Handlungsbedarf besteht, so dass wirklich jede Aufmerksamkeit gefordert ist, haben wir die Zeit und die Möglichkeit, uns abzulenken. Natürlich erscheint es anstrengend, seinen Geist zu kontrollieren und ihn auf etwas anderes zu fokussieren. Es ist genauso eine Übung wie jede andere Aufgabe, die wir ansonsten im Leben erfüllen.
Sich voll und ganz auf eine halbe Stunde oder Stunde Sport zu konzentrieren, ist nicht nur für den Körper förderlich. Wir gewinnen damit eine halbe Stunde/Stunde Zeit, in der sich unser Gehirn erholen kann. In der unser Unterbewusstsein die Chance hat, die Dinge von anderen Richtungen aus zu betrachten und vielleicht mit nützlichen Ideen zu kommen.
Je „schwieriger“ ihr Hobby, desto besser. Zeichnen, Handwerken, Nähen, puzzeln, komplexe Sportarten - alles Dinge, die Körper und Geist beanspruchen. Es hat nichts damit zu tun, die Umstände zu verleugnen. Noch besser ist es, wenn Sie etwas ganz Neues lernen. Ihr Geist wird vollkommen davon in Beschlag genommen und Sie werden merken, wie Sie zur Ruhe kommen.
Wenn ich mich in kritischen Zeiten in meinem Leben für eine Stunde aufs Zeichnen konzentriere, dann vergesse ich alles um mich herum und alles andere in meinem Leben. Ansonsten wird die Zeichnung nicht, wie ich möchte. Danach bin ich ausgeruht und zuversichtlicher, weil ich mich mit etwas Schönem beschäftigt habe. Der Hormonhaushalt konnte sich regulieren, ich kann wieder durchatmen und die Situation von einem erwachsenen Standpunkt aus betrachten. Anstatt von einem hilflosen, überforderten Kinder-Ich, in das die meisten von uns in Stresssituationen verfallen. Ich entscheide effektiver und handle entschlossener und schneller. Nach einer solchen Auszeit sind wir auch wieder in der Lage, uns den Umständen oder den Anforderungen des Umfelds zu stellen und zu handeln.
6. Den Fokus lenken geht auch im Chaos
Zum obigen Punkt: Derzeit sitzen viele von uns mit der ganzen Familie aufeinander und jeder scheint ständig was zu wollen und sich bemerkbar zu machen. Natürlich erscheint es da unmöglich, sich eine Stunde auf etwas anderes zu fokussieren. Es ist jedoch möglich. Es muss auch nicht immer eine Stunde sein, es reichen fünfzehn Minuten, so oft es geht. Sie glauben, das geht nicht? Es geht.
Beobachten Sie einmal kleine Kinder. Ja, Sie werden sagen, das sind genau die, die keine Ruhe geben. Aber nehmen Sie sich an ihnen ein Beispiel und probieren Sie es aus. Ich habe letztens wieder fasziniert einem kleinen Jungen zugeschaut, der völlig selbstvergessen mit seinem Spielzeug spielte, obwohl sein noch kleinerer Bruder gerade einen lautstarken Wutanfall hatte und seine Mutter auf den Bruder in einer Tour einredete. Er hörte auch nicht, als die Mutter ihn aufforderte, aufzustehen und mitzukommen. Er hatte alles ausgeblendet und konzentrierte sich auf sein Spiel.
Wir Erwachsenen haben das verlernt, weil wir meinen, ständig verfügbar sein zu müssen und nichts verpassen zu dürfen. Doch, dürfen wir. Wenn nicht gerade ein Notfall ist, wird keins unserer Familienmitglieder Schaden nehmen, wenn wir für fünfzehn Minuten einfach nicht verfügbar sind. Seien Sie sich das wert, denn es wird sich auch positiv auf ihr Umfeld auswirken, wenn Sie für sich sorgen.
Es steht dir frei, dich zu jeder Stunde auf dich selbst zurückzuziehen. Gönne dir das recht oft, dieses Zurücktreten, und verjünge so dich selbst.
(Marcus Aurelius)
7. Suchen Sie aktiv die schönen Dinge des Tages
Es ist verführerisch, mit Tunnelblick durch die Welt zu hasten, während man seine Probleme wälzt. Keine Zeit, inne zu halten und anzuerkennen, was schön und was gut ist. So werden wir geprägt. Katastrophennachrichten verkaufen sich am besten, die meiste Aufmerksamkeit bekommen die, denen Schreckliches passiert etc.
Trotzdem ist gerade Frühling und die Obstbäume blühen, die ersten Blumen sprießen. Trotzdem ist der Himmel blau und die Sonnenstrahlen warm. Trotzdem lachen Kinder über Dinge. Trotzdem schmeckt das Eis, das wir so gern essen, genauso wie sonst auch. Wenn wir es zulassen.
Die Dankbarkeitsübung, die Coaches wie Tony Robbins oder Brandon Burchard empfehlen, ist hilfreich, wenn es Ihnen schwerfällt, die schönen Dinge im Leben wieder wahrzunehmen. Schreiben Sie Abends 3 Dinge und Erlebnisse auf, die schön waren oder für die Sie dankbar sein können. Machen Sie sich diese noch einmal richtig bewusst. Lassen Sie die Übung nicht ausfallen und hören Sie nicht auf, den Tag zu durchsuchen, bis Sie 3 Dinge gefunden haben. Schreiben Sie am besten auch Morgens 3 Dinge auf, für die Sie dankbar sind, für die Sie dankbar sein wollen oder auf die Sie sich freuen. Denn so beginnen Sie den Tag, indem Sie sich aktiv in eine gute Stimmung versetzen.
Ein ausgeglichener Zustand gibt uns Entscheidungsfähigkeit und Handlungsfähigkeit.
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
(Marcus Aurelius)